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Leica M-E – Messsucherkamera

*Prolog I* Es gibt Autos, von denen träumt man schon als Kind. Und es gibt Kameras, durch deren Sucher man einmal blicken und den Auslöser sanft herunterdrücken möchte, um das satte Geräusch des Verschlusses zu hören. Was bei den Autos meist ein Porsche ist, ist bei bei den Kameras eine Leica. Als ich vor kurzem die Fujifilm X-E1 getestet habe, bekam ich einige Mails von Lesern, die fragten, ob ich diese Kamera nicht mal einer Leica gegenüberstellen könne. Seitdem lässt mich dieser Gedanke nicht los und ich fand die Idee, endlich eine Leica zu testen, aufregend. Aber wie sollte ich als kleines Licht im Foto-Internet-Dschungel, als Newcomer und Start-Up an eine Leica kommen? Ganz einfach: Mit freundlicher Unterstützung von Leica. *Prolog-Ende*

Und so war es dann endlich soweit: Das Paket mit der Leica M-E und zwei Objektiven, einem Summarit-M 50mm/f2.5 und einem Super-Elmar-M 21mm/f3,4 erreichte die Foto-Bude. Während ich die Kartons anderer Kameras meist im vorbeigehen aufreiße, um an das Stück optischer Elektronik heranzukommen, zelebriere ich das Auspacken der M-E. Das gute Stück ist nicht in einem schnöden Pappkarton mit Wellpapp-Einlage verpackt, sondern in einem hochwertigem, edlen Verpackungs-Element aufbewahrt. Ganz so, wie man es von einem optischen Instrument jenseits der 5000 Euro-Marke erwartet. Bei einem Porsche ist das übrigens nicht viel anders. Mit dem einzigen Unterschied: für den PS-Boliden bekommt man eine persönliche Einweisung, bei der Leica bleibt es beim Studium der Bedienungsanleitung. Wobei die durchaus literarische Qualitäten hat und dem typografisch anspruchsvollen Leser Freude bereitet.

Nach wenigen Minuten des Genusses erreicht die Auspack-Orgie ihren Höhepunkt. Langsam öffne ich den Deckel des inneren Kartons, in dem sich das Wunderwerk opto-mechanischer Handwerkskunst befindet. Und dann ist er da, der Moment, in dem ich die Leica in Händen halte. Ein Gefühl der Ehrfurcht und Erwartung durchströmt mich. Schwer und gut liegt die M-E in der Hand. Mit sicherem Griff umfasse ich das lederüberzogene Gehäuse. Verdammt schwer fühlt sich die Leica an. Aber nicht, dass es unangenehm wäre, nein gar nicht. So strahlt die M-E etwas solides, wertiges aus. Man kommt so erst gar nicht auf die Idee, an irgendwelchen Hebelchen zu wackeln, nur um zu prüfen, ob sie auch ja kein zu großes Spiel haben.

Beim Design macht Leica keine Experimente – außer vielleicht mal bei der Farbgebung. Die Leica hat eine klare, einfache Formgebung ohne Schörkel. Auch nach Jahren der fotografischen Entwicklung kann man eine Leica sofort an der Formgebung erkennen. Vielleicht auch das ein Teil des Erfolgsgeheimnisses und Mythos' Leica.

Nach der Kamera wartet nun das Objektiv darauf, aus der dunklen Verpackung das Licht der Welt zu erblicken. Vorsichtig gleitet das 50mm Summarit in meine Hand. Es fühlt sich gut an – schwer und edel und beileibe kein Leichtgewicht. Ich entferne die Deckel an Kamera und Objektiv. Mit einem satten "klack" rastet das Objektiv im Bajonett der M-E ein. Es scheint, als bilden Kamera und Objektiv eine nicht mehr zu trennende Verbindung. Was nun noch fehlt sind Akku und Speicherkarte. Während das Einlegen des Energiespeichers bei den meisten Kameras zum schnöden Deckel-auf-und-zu verkommt, wird selbst das bei der M-E mit Genuss zelebriert. Mit einer 90-Grad-Drehung am seidig weich laufenden und griffigen Verschluss auf der Kameraunterseite öffne ich die stabile Bodenplatte. Allein deren solide Verarbeitung würde reichen, damit MacGyver daraus eine Allzweckwaffe basteln könnte. Sanft gleitet der Akku in das dafür vorgesehen Fach und rastet satt ein. Gleiches gilt für die Speicherkarte. Ich komme mir schon fast schäbig vor, in eine solche Kamera eine schnöde Panasonic-SD-Karte zu schieben. Ich würde mir wünschen, dass Leica hier nachbessert und der M-E eine eigene SD-Karte spendiert. Eine schwarze, mit Leica-Schriftzug – eine, die dem Design und Mythos der Leica angemessen ist. 

Nun ist er gekommen, der Moment, in dem ich den griffigen Einschaltknopf von OFF auf S drehe. Es ist das gleiche Gefühl, das man hat, wenn man das erste mal den Zündschlüssel in einem 89er Porsche umdreht und das sonore Blubbern des luftgekühlten Aggregats die Ohren des Fahrers erfreut. Sanft gleitet der Einschaltknopf auf S und mit einem kurzen Aufleuchten signalisiert ein rotes Licht auf der Kamerarückseite, dass die M-E dem Fotografen zu Diensten steht. Kein hektisches piepen, pfeifen oder rattern, keine animierten Videos auf dem Kontrollbildschirm – nur das bescheidene Leuchten einer roten LED. 

Vor dem ersten Blick durch den Sucher, werfe ich einen Blick auf die Menüs. Es ist wie bei einem guten Essen, bei dem man sich auch das Beste bis zum Schluss aufhebt. Ein Druck auf die Taste "MENU" und der Kontrollmonitor leuchtet auf. Mit dem großen und griffigen Vierwegeschalter navigiere ich durch das Menü. Dieses Menü verdient den Ausdruck navigieren: Außer dem leisen und unaufdringlichen Klick, das die Mechanik des Schalters produziert, schweigt die M-E. Kein nerviges piepen oder andere elektronisch verstärkte Geräusch-Belästigungen stören das Verhältnis zwischen Fotograf und Kamera. Die Menüs sind gestaltet wie die Kamera: Klar, deutlich und verständlich. Den Kamera-Kapitän erwarten keine tief verzweigten und unübersichtlichen Strukturen, sondern schnörkellose Präzision. Mit gerade mal 27 Punkten wird der Fotograf konfrontiert – mehr ist nicht erforderlich, um eine M-E seinen Anforderungen anzupassen. Schnell sind Uhrzeit und Datum eingestellt. Ein Druck auf die SET-Taste reicht und mit einem Dreh am griffigen Rad sind schnell und sicher die passenden Zahlen gewählt. 

Mit Bedacht gleitet der Sucher vor die Pupille meines Auges. Er gibt den Blick auf mein Motiv frei – hell, klar, deutlich. Der Leuchtrahmen zeigt mir den Ausschnitt, den das 50mm-Objektiv aufnimmt. In der Mitte das Messfeld für die Entfernungseinstellung – aufgeräumt und schnörkellos. Während ich die Leica mit der rechten Hand sicher halte, findet meine Linke den Fokussierhebel am Objektiv. Ohne nennenswerten Druck gleitet er in die richtige Position. Im Sucher schieben sich die beiden Bilder im Messfeld übereinander und signalisieren mir, dass die maximale Schärfe erreicht ist. Ein sanfter Dreh am Blendenrad und der gewünschte Wert 5.6 ist eingestellt. Am großzügig dimensionierten Belichtungszeiten-Drehrad wähle ich die Einstellung A für Automatik. Damit überlasse ich der Leica die Messarbeit. Nach einem leichten Druck auf den Auslöser signalisieren mir rote Ziffern im Sucher die Belichtungszeit von 1/250 Sekunde. Bedächtig bewegt sich der Finger auf dem Auslöser nach unten – und dann höre ich es: Das Auslösegeräusch einer Leica. Man kann nur schwer beschreiben, wie das dem Trommelfell schmeichelt und sich ins auditive Gedächtnis einbrennt – man muss es gehört haben. Ein kurzes blinken der roten Leuchte auf der Kamerarückseite signalisiert, dass die Leica das einfallende Licht in Binär-Daten umgewandelt und auf der SD-Karte gespeichert hat. Man gerät in Versuchung, den Filmspannhebel zu suchen und die Leica fürs nächste Bild vorzubereiten.

Und nun? Nun folgt der schnöde Test-Alltag. Wobei – was kann man an einer M-E eigentlich testen? Die Zahl der Motivprogramme? Klar – da hat die Leica tausende, denn jeder Schuss ist ein Motivprogramm. Ein Motivprogramm, das der Fotograf im Kopf haben muss. Nur er kann entscheiden, welche Parameter wie eingestellt werden müssen, um das Motiv bestmöglich einzufangen. Auf elektronische Unterstützung der Leica sollte er nicht hoffen. Programme für Portrait, Landschaft, spielende Kinder, Hund, Katzen, Mäuse, verlockende Speisen (das Motivprogramm gibt's wirklich) oder weiches Bild einer Blume (auch das gibt's) kann die Leica nicht bieten. Wohl aber die besten Voraussetzungen, um solche Motive zu fotografieren. Das einzige was die Leica zu bieten hat, ist eine Zeitautomatik. Ansonsten gilt: Handarbeit ist Pflicht. In der Bedienungsanleitung steht unter der Überschrift "Die Belichtungs-Betriebsarten" dann auch lediglich ein Satz: Die Leica M-E bietet zwei Belichtungs-Betriebsarten: Zeitautomatik und manuelle Einstellung. Fertig! Und das manuelle Einstellen gilt auch fürs Fokussieren. Und ja, selbst einen Bildstabilisator sucht man bei der Leica vergebens. Der Fotograf ist in der Pflicht zu wissen, welche Belichtungszeiten er noch aus der Hand schießen kann, ohne die Aufnahme zu verwackeln. 

Was gibt es noch zu testen? Die Auslöseverzögerung. Klar kann ich die testen. Aber mal ganz ehrlich: Muss ich das wirklich? Bei einer Kamera ohne Autofokus, mit manueller Belichtungssteuerung ist das Letzte, was interessiert, die Auslöseverzögerung. Fotografieren mit einer Leica heißt: entschleunigen. Heißt: gestalten, genießen, beobachten. Was dazu überhaupt nicht passt, ist Hektik. Aber gut, mal angenommen, es käme wirklich auf die Auslöseverzögerung an. Mal angenommen, ich würde das Belichtungszeitrad auf A für Automatik stellen. Und mal angenommen, ich würde Blende 11 vorwählen und auf dem Objektiv das Unendlich-Zeichen rechts auf Blende 11 stellen, so dass ich beim 50mm-Objektiv einen Schärfentiefe-Bereich ab etwa vier Meter bis unendlich abdecke. Und dann würde ich losziehen, um Point-and-Shoot-Aufnahmen zu machen. Dann wäre ich mit dem Ergebnis absolut zufrieden. Ein 89er Porsche braucht auch nicht länger zum Blubbern, als ein Sportwagen der gleichen Schmiede aus dem Jahr 2012. Wieso also sollte eine Leica M-E lange brauchen? Eben – braucht sie nicht.

So, und das war's auch schon. Klar kann man noch über das Menü philosophieren, verschiedene Punkte besprechen, aber ehrlich: Die erklären sich sowieso alle von selbst. Am interessantesten sind da noch die Aufnahmeeinstellungen, sprich: RAW-Format (DNG) oder JPEG. Die Einstellung dafür wird übrigens nicht über das Hauptmenü gemacht, sondern mit der SET-Taste unten links aufgerufen. Im Hauptmenü kann man lediglich einstellen, ob das RAW-Format komprimiert oder unkomprimiert gespeichert werden soll. Die Formateinstellung wird bei Leica unter dem Punkt "Kompression" geführt. Selbstverständlich lassen sich RAW und JPEG auch gleichzeitig speichern. Ist die Option JPEG gewählt, kann man zusätzlich zwischen fünf Auflösungen wählen. Allerdings frage ich mich: Wofür? Will ich wirklich mit einer Leica M-E fotografieren und meine optischen Leckerbissen mit weniger als den maximal möglichen 18 Megapixeln speichern? Ich glaube nicht. Ach ja, unter der SET-Taste können noch der Weißabgleich, die Belichtungskorrektur, die Belichtungsreihe sowie verschiedene Benutzerprofile bearbeitet werden.

Wenn ich schon bei den Tasten links neben dem Kontrollmonitor bin, dann sei noch die ISO-Taste erwähnt. Die gibt mir Zugriff auf die – richtig – ISO-Einstellung. Die lässt sich bei der M-E zwischen ISO 80 und ISO 2500 wählen. Irgendwie habe ich es nicht anders erwartet. Es hätte mich sehr gewundert, wenn Leica astronomische ISO-Werte von 12800 und mehr seinen Fotografen anbieten würde. Schließlich sind sie es gewohnt, Filme bis maximal ISO 400 zu verwenden.

Das sind sie also, die Eckdaten der Leica M-E. Bitte erspart mir die Frage nach dem Gewicht und den genauen Abmessungen. Das wäre so, als wenn man bei einem 89er Porsche nach dem Verbrauch fragen würde – und dann möglichst noch im Drittel-Mix. Es reicht, zu wissen, das die M-E gut in der Hand liegt und seinen Fotografen nicht über Gebühr belastet. 

 

 

Über die Foto-Bude

Willkommen in der Foto-Bude. Mein Name ist Ralf Spoerer. Im September 2012 habe ich die Foto-Bude gegründet. Davor habe ich mehr als sieben Jahre für eine der führenden Multimedia-Zeitschriften als leitender Redakteur gearbeitet. Bis heute habe ich hunderte Digitalkameras getestet und hervorragende Kontakte zu allen Kameraherstellern aufgebaut. Bei meinen Tests in der Foto-Bude ist es mir wichtig, verständlich zu schreiben. Ich überfrachte meine Artikel nicht mit Unmengen technischer Daten, sondern lege Wert darauf, dem Leser Unterstützung bei seiner Kaufentscheidung zu geben. Aber auch nach dem Kauf sollen meine Berichte eine praktische Hilfe sein, um das best mögliche aus der Kameras herauszuholen. Ich ergänze das mit meinen ausführlichen Videos auf meinem YouTube-Kanal und den Bildern auf Flickr. Noch mehr zum Konzept der Foto-Bude gibt es HIER.

 

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